Seit ein paar Jahren habe ich meine Fotoausrüstung nicht mehr mit in den Urlaub genommen. Einerseits war wegen der Fülle des sonstigen Gepäcks der Platz im Auto knapp. Andererseits schien der Ertrag an brauchbaren Fotos nicht in einem vernünftigen Verhältnis zum dauernden Mitschleppen des Kamerarucksacks zu passen. OK, ich geb's ja zu, mit einem bisschen guten Willen wären diese Problemchen zu meistern gewesen. Aber der war halt nicht vorhanden.
Vor einiger Zeit habe ich mich dafür entschieden, mich dem Trend zum Smartphone nicht länger zu entziehen. Es ergab sich die günstige Gelegenheit, ein Samsung S7 zu erwerben, das nach meinen Recherchen auch über eine respektable Kamera verfügt. Jetzt fand ich, dass es an der Zeit sei, die Kamera einmal über Selfies hinaus einzusetzen. Um mich selbst zu motivieren, habe ich die Galerie »Mein Foto des Tages« eingerichtet.
Für die ersten Tage musste ich leider schummeln, deshalb ging es mit einem Selfie los. 4.2 mm Brennweite der Frontkamera entsprechen 26 mm Kleinbildformat. Das Objektiv ist recht lichtstark - Blende 1.7. Die Bildgröße habe ich auf 4:3 (2.592 x 1.944 Pixel) eingestellt. Daneben gibt es die Möglichkeiten 16:9 (2.592 x 1.458 Pixel) und 1:1 (1.936 x 1.936 Pixel). Die weitere Einstellung für die Frontkamera »Bilder wie angezeigt speichern« hat für Verwirrung gesorgt; erst bei einem Foto mit Schrift fiel mir auf, dass das Foto seitenverkehrt ist, wenn diese Einstellung aktiviert ist.
»Bilder wie angezeigt speichern«
Ein Wischer von links nach rechts bringt das Menü auf das Display. Unter dem Eintrag »Pro« verbergen sich Einstellmöglichkeiten für ISO, Verschlusszeit, Filter und Weißabgleich. Außerdem kann der Fokus manuell festgelegt werden. Im Freien sind diese Optionen vor Allem bei Sonnenschein aber eher theoretisch nutzbar, da das Ablesen des Displays (natürlich) problematisch ist.
Ausprobiert habe ich den Menüpunkt »Selektiver Fokus«, mit dem die Tiefen(un)schärfe simuliert werden kann. Knapp 6 MB auf der Speicherkarte werden verbraucht, währen ein normales Foto weniger als 2 MB groß ist. Die weiteren für Fotos anwendbaren Menüpunkte »Panorama« und »Essen« erschienen mir nicht so interessant.
Hat man erst einmal ein Foto geschossen, kann es direkt in der Kamera bearbeitet werden. Bei der Fotoanzeige wird im Fußbereich ein Menü eingeblendet, mit dessen Hilfe einige schnelle Standardaktionen durchgeführt werden können. Bildausschnitt wählen, einen Filter oder Sticker über das Bild legen, Text hinzufügen oder auf dem Bild schreiben/malen sind möglich. Weiterführende Möglichkeiten ergeben sich, wen man auf die 3 Punkte im oberen Menü tippt und »In Photo Editor Pro öffnen» wählt. Die vielfältigen Möglichkeiten kann ich hier jedoch nicht beschreiben. Nachdem das Foto wie gewünscht bearbeitet ist, wird natürlich das Speichern erforderlich. Erfreulich ist, dass die Originale dabei nicht überschrieben werden.
Mein Fazit: Quasi kein Gewicht und dauernde Verfügbarkeit sind unschlagbar. Mit den Einschränkungen, die sich aus der kurzen Brennweite und dem fehlenden Zoom ergeben, kann ich gut leben. Durch die Möglichkeit zur Bildbearbeitung an Ort und Stelle lassen sich die Aufnahmen auch ohne Computer optimieren. Ich werde weiter dran bleiben.